Ein historisches Literaturprojekt

São Jorge da Mina / Elmina

Die Küste war schon lange von Afrikanern besiedelt, dass hatten auch die portugiesischen Seefahrer vor über 50 Jahren festgestellt. Größere Ansiedlungen gab es aber kaum. Im Jahre 1482 wurde von dem Portugiesen Diogo de Azambuja der Grundstein für die Festung São Jorge da Mina gelegt – gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung. Solange die Portugiesen von ihren Schiffen Handel trieben, so wie in den zehn Jahren zuvor, waren sie als Partner und Freunde willkommen. Als aber Diogo de Azambuja mit einem Duzend Schiffen vor der Küste auftauchte, sah die Lage anders aus. Der damalige Herrscher Kwamina Ansa, von den Portugiesen „Caramansas“ genannt, lehnte mit freundlichen, aber deutlichen Worten den Wunsch der Portugiesen ab: „Freunde, die sich gelegentlich sehen, bessere Freunde bleiben, als wenn sie Nachbarn würden.“

Trotzdem legten die Portugiesen am 21. Januar 1482 den Grundstein für ihre Festung am östlichen Ende der Halbinsel, unmittelbar neben der Siedlung der Einheimischen. Obwohl die Einwohner den Platz niederbrannten, bauten die Portugiesen ihre Festung wieder auf und weiter. Diogo de Azambuja wurde zum ersten Gouverneur ernannt.

Elmina war ein idealer Platz. Es lag geographisch an der Mündung des Benyaflusses, die Halbinsel ist felsig und in der nahen Umgebung findet man Sandstein. Wirtschaftlich gesehen gab es hier eine große afrikanische Siedlung mit Handelsweg ins Landesinnere. Zudem lag die Siedlung an der Grenze zweier afrikanischer Stämme.

Man darf sich aus moderner Sicht nicht vorstellen, dass die Portugiesen den ganzen Landstrich beherrschten. Die Kolonien der späteren Jahrhunderte haben mit diesen Forts wenig gemein. Sicherlich dienten die Forts als Keimzellen für spätere Kolonien, aber zu diesem Zeitpunkt waren es Handelsniederlassungen. Zwar konnte die Portugiesen eine Steuer auf Fisch durchsetzen und die neugewählten lokalen Oberhäupter wurden durch den portugiesischen Gouverneur bestätigt, aber auch die Portugiesen waren auf die Afrikaner angewiesen.

In den Jahren nach dem Festungsbau verließen viele Einheimische Elmina und besorgt schrieb König João III. an den Gouverneur Affonso de Albuquerque (nicht zu verwechseln mit Afonso de Albuquerque, der war bereits seit acht Jahren tot), dass er die Menschen zu hart behandelte und somit die Stadt entvölkerte. Später wurde auf königlichen Erlass eine Schule für die Einheimischen errichtet, in der ihnen Lesen und Schreiben, und natürlich die Heilige Schrift gelehrt wurde.


Eingestellt: 19.04.2015 Wenn Sie aus dem Roman gekommen sind
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Geändert: 19.04.2015